VDE 0111-2 : 1997

Vorwort
Anerkennungsnotiz
1 Allgemeines
  1.1 Anwendungsbereich
  1.2 Normative Verweisungen
  1.3 Verwendete Formelzeichen
2 Repräsentative Spannungsbeanspruchungen im Betrieb
  2.1 Ursache und Klassifizierung von
      Spannungsbeanspruchungen
  2.2 Eigenschaften von Überspannungsschutzgerdten
  2.3 Repräsentative Spannungen und Überspannungen
3 Koordinationsstehspannung
  3.1 Eigenschaften der Isolationsfestigkeit
  3.2 Auswahlkriterium
  3.3 Verfahren der Isolationskoordination
4 Erforderliche Stehspannung
  4.1 Allgemeines
  4.2 Atmosphärisch bedingte Korrektur
  4.3 Sicherheitsfaktoren
5 Bemessungsspannung und Prüfverfahren
  5.1 Allgemeines
  5.2 Prüf-Umrechnungsfaktoren
  5.3 Bestimmung des Stehvermögens der Isolation durch
      Typprüfungen
6 Spezielle Betrachtungen für Freileitungen
  6.1 Allgemeines
  6.2 Isolationskoordination für Betriebsspannungen und
      zeitweilige Überspannungen
  6.3 Isolationskoordination für langsam ansteigende
      Überspannungen
  6.4 Isolationskoordination für Blitzüberspannungen
7 Besondere Überlegungen zu Umspannstationen
  7.1 Allgemeines
  7.2 Isolationskoordination für Überspannungen
Anhänge
Anhang A (normativ): Luftstrecken zur Sicherstellung
         einer festgelegten Stehstossspannung in Anlagen
Anhang B (informativ) Bestimmung zeitweiliger
         Überspannungen infolge von Erdfehlern
Anhang C (informativ): Weibull-Wahrscheinlichkeitsverteilungen
Anhang D (informativ): Bestimmung der repräsentativen,
         langsam ansteigenden Überspannungen für das
         Einschalten und Wiedereinschalten von Leitungen
Anhang E (informativ): Übertragung von Überspannungen in
         Transformatoren
Anhang F (informativ): Blitzüberspannungen
Anhang G (informativ): Berechnung der
         Durchschlagfestigkeit von Luftstrecken aus
         Versuchsergebnissen
Anhang H (informativ): Beispiele zum Verfahren der
         Isolationskoordination
Anhang J (informativ): Literaturhinweise
Anhang ZA (normativ): Normative Verweisungen auf
          Internationale Publikationen mit ihren
          entsprechenden europäischen Publikationen

Dieser Teil der IEC 60071 ist eine Anwendungsrichtlinie und gilt für die Auswahl von Isolationspegeln für Betriebsmittel oder Anlagen elektrischer Drehstromnetze. Ihr Zweck besteht darin, eine Anleitung für die Bestimmung von Bemessungsstehspannungen in den Bereichen I und II der IEC 60071-1 zu geben und die Zusammenhänge der Bemessungswerte mit den genormten höchsten Spannungen für Betriebsmittel zu begründen. Diese Zusammenhänge gelten nur für Zwecke der Isolationskoordination. Anforderungen zur Personensicherheit werden in dieser Anwendungsrichtlinie nicht behandelt. Die Richtlinie umfasst Drehstromnetze mit Nennspannungen über 1 kV. Die hier abgeleiteten oder vorgeschlagenen Werte sind im allgemeinen auch nur für solche Netze anzuwenden. Die angegebenen Verfahren sind jedoch auch für Zweiphasen- oder Einphasennetze gültig. Die Richtlinie umfasst Isolierungen Leiter gegen Erde und Leiter gegen Leiter sowie Längsisolierungen. Diese Anwendungsrichtlinie ist nicht zur Behandlung von Stückprüfungen vorgesehen. Diese sind von den zuständigen Gerätekomitees festzulegen. Der Inhalt dieser Richtlinie folgt dem in Bild 1 der IEC 60071-1 angegebenen Flussdiagramm der Isolationskoordination. Die Abschnitte 2 bis 5 entsprechen den Schritten in diesem Flussdiagramm und enthalten ausführliche Informationen zur Vorgehensweise bei der Isolationskoordination, die zur Festlegung der erforderlichen Stehspannungspegel führt. Die Richtlinie unterstreicht die Notwendigkeit, jede Ursache sowie alle Klassen und Arten von Spannungsbeanspruchungen im Betrieb, unabhängig vom Bereich der höchsten Spannung für Betriebsmittel, von Anfang an zu verfolgen. Erst beim letzten Schritt der Isolationskoordination, der Auswahlder genormten Stehspannungen, gilt das Prinzip, eine bestimmte Betriebsbeanspruchung durch eine genormte Stehspannung zu berücksichtigen. Bei diesem letzten Schritt verweist die Richtlinie auf die in IEC 71-1 eingehaltene Wechselbeziehung zwischen den genormten Isolationspegeln und der höchsten Spannung für Betriebsmittel. Die Anhänge enthalten Beispiele und ausführliche Informationen, welche die im Haupttextteil beschriebenen Konzeptionen sowie die verwendeten grundsätzlichen analytischen Verfahren erläutern oder untermauern.