DIN 53811:1970-07

Kein Inhaltsverzeichnis in der Norm vorhanden.

Mit dem Mikroprojektionsverfahren wird der Faserdurchmesser gemessen, wobei in allen Stadien des Arbeitsganges grösste Sorgfalt darauf zu verwenden ist, dass ein unverzerrtes Ergebnis an einer rein zufällig gewonnenen Stichprobe erhalten wird. Aus den Messwerten lässt sich der mittlere Faserdurchmesser ermitteln und daraus die Faserfeinheit ableiten, der Variationskoeffizient des Faserdurchmessers errechnen und ein Aufschluss über die Verteilung der Faserdurchmesser gewinnen. Diese Angaben gehören zu den wichtigsten, die zur Charakterisierung eines Faserstoffes - z.B. hinsichtlich Qualität, soweit sie feinheitsbedingt ist, Ausspinnbarkeit oder zur Unterscheidung von Wollen usw. - messtechnisch erfasst werden können. Der Faserdurchmesser kann in Mikroprojektion an allen den Faserarten gemessen werden, die einen kreisrunden oder nahezu kreisrunden Querschnitt haben, wie z.B. Wolle, Kupfer-Zellwolle, Polyamidfasern, Kaseinfasern, Glasfasern usw. Da das Messverfahren zuerst für Wolle ausgearbeitet wurde und bei dieser am häufigsten angewendet wird, wird in den nachstehenden Bestimmungen der Einfachheit halber meist nur von Wolle gesprochen. Die Bestimmungen können jedoch jederzeit auf andere Fasern mit kreisrunder oder nahezu kreisrunder Querschnittsform übertragen werden. Nur dann, wenn dabei besondere Gesichtspunkte zu berücksichtigen sind, wird darauf ausdrücklich hingewiesen werden. Die Bestimmung des Faserdurchmessers durch das Mikroprojektionsverfahren ist für alle Verarbeitungsstadien der Wolle bei Streich- und Kammgarn anwendbar. Diese Norm gilt nur der Bestimmung des mittleren Durchmessers und der Durchmesserschwankungen (siehe Abschnitt 1), sie wird jedoch nicht bei der Ermittlung des Durchmessers einzelner Fasern angewendet. Bei Stapelfasern soll die Messung des Faserdurchmessers nachdem Verfahren dieser Norm im wesentlichen auf innerbetriebliche Untersuchungen beschränkt bleiben; für solche Fasern ist die Bestimmung der Feinheit durch das Wiegeverfahren nach DIN 53812 zu bevorzugen. Wegen des Zusammenhanges zwischen Faserfeinheit und mittlerem Faserdurchmesser wird auf Abschnitt 12 verwiesen.